Trauer um Ernst Langemann




Am vergangenen Sonntag ist unser Freund und Fliegerkamerad Ernst Langemann im Alter von 61 Jahren plötzlich und viel zu früh verstorben. Seit 1962 galt der beliebte Fluglehrer als Motor der Fliegergruppe Plettenberg/Herscheid. Er war stets Vorbild für junge Piloten vom Hüinghauser Habbel.

 

 

 

Nachruf

Tief bestürzt und traurig müssen wir Abschied nehmen von unserem lieben Freund und Fliegerkameraden Ernst Langemann.
Es fällt uns  schwer, Worte zu finden, die diesen großen Verlust begreifbar machen.

Über 47 Jahre hat uns Ernst als Freund, Kamerad, Fluglehrer und Ratgeber -Wege aufzeigend- begleitet und auch geleitet.

Seine direkte Art, mal laut  diskutierend, herausfordernd, nachdenklich, stets motivierend, gepaart mit Humor, nie nachtragend, mochten wir und hat uns geprägt.

Unzählige Jugendliche hat Ernst im Segelflug ausgebildet. ist mit ihnen augenzwinkernd durch dick und dünn gegangen.

Mit Erlangen der Berufspilotenlizenz 1975 konnte Ernst seinen Traum vom Fliegen auch beruflich durchsetzen.

Alle ihm angetragenen Ämter, viele Jahre als Vorsitzender, Ausbildungsleiter, Referent für Motor- und Segelflug im Vorstand, hat Ernst mit Freude und allergrößtem Einsatz ausgefüllt.

Bereits 2002 hat der Deutsche Aeroclub seine Arbeit und die außerordentlichen Leistungen für den Luftsport mit dem Otto-Lilienthal-Diplom gewürdigt.

Seine Erfahrung, die Art und Weise, wie Ernst Flugsport und Fliegerkameradschaft vorgelebt hat, wird uns fehlen.

Wir werden dich vermissen, unseren Freund Ernst Langemann, dem wir mit Dankbarkeit ein ehrendes Gedenken bewahren.

Mitglieder und Vorstand der Fliegergruppe Plettenberg-Herscheid e.V.





Zeitungsartikel aus der WR:
Seit 1962 galt der beliebte Fluglehrer als Motor der Fliegergruppe Plettenberg/Herscheid. Er war stets Vorbild für junge Piloten vom Hüinghauser Habbel.
Ihnen vermittelte er nicht nur mit Leidenschaft sein Wissen und seine Erfahrung als Berufspilot des Ohler Eisenwerks (später Pecolit), sondern lebte ihnen als väterlicher Freund auch echte Fliegerkameradschaft vor, ohne sich dabei jemals in den Vordergrund zu drängeln. Sein Wirken war prägend in jeder Hinsicht.

„Die Vereinskultur am Habbel wird sich verändern”, sagten alte Weggefährten Langemanns, nachdem sie zutiefst betroffen die Nachricht von dessen für alle überraschenden Tod erhalten hatten, die sich in Fliegerkreisen wie ein Lauffeuer verbreitete.

Der zwar immer konsequente und fordernde, dabei aber auch ansteckend motivierende und humorige Langemann hinterlässt seine Frau Barbara aus der Fliegerfamilie Geske, die er am Habbel kennengelernt hatte, zwei erwachsene Töchter und einen Enkel.

34 Jahre beruflich als Werkspilot tätig

Über seinen Nachbarn Friedhelm Müller entwickelte der Junge vom Eschen seine Begeisterung für den Flugsport. Als ihn Flieger Müller 1962 zu einem Flug mitnahm, hatte sich Ernst Langemann mit dem Fliegervirus infiziert, der ihn nie mehr loslassen sollte. Er erwarb den Segelflugschein, später zusammen mit seinem Schwager Michael Geske den Motorflugschein. Seit 1973 ist er am Habbel als Segelfluglehrer tätig. Als Segelflieger betrieb er Kunstflug und war auf Streckenflugwettbewerben erfolgreich.

Der Fliegergruppe stand Ernst Langemann in den Jahren von 1980 bis 1986 vor; von 1977 bis 1980 sowie von 1991 bis 2001 war er deren 2. Vorsitzender. Als Motor- und Segelflugreferent wirkte er seit 1972 stets im erweiterten Vorstand mit. Als erster Ansprechpartner in Sachen Fliegerei wird er eine nicht zu füllende Lücke hinterlassen.

Für seine Verdienste um den Flugsport zeichnete der Deutsche Aero-Club Ernst Langemann mit dem „Diplom Otto Lilienthal” aus, eine der höchsten Auszeichnungen des Dachverbands der Flieger.

Sein Hobby war auch der Beruf Ernst Langemanns. 34 Jahre lang war er als Pilot, Chauffeur, Jagdbegleiter, „rechte Hand” und loyaler Freund des Ohler Eisenwerk/Pecolit-Chefs Hans Walter Pfeiffer nahezu täglich dessen persönlicher Begleiter.

Quelle: Westfälische Rundschau, 20.10.09